Zum dritten Mal fungierte ich bei der Rheydter Grillmeisterschaft als Jury-Mitglied.
Ganz dem Genuss ergeben
Erfolgreich mit dem Spaßfaktor
Für die einen ist es Spaß. Etwa für die 8000 Menschen, die im Laufe des Sonntags die 4. Rheydter Grillmeisterschaften hinter dem Sparkassengebäude besuchten, dort aßen, tranken und miterlebten, wie eine vierköpfige Jury bewertete, was sieben Teams auf dem Grill gebrutzelt hatten. Auch Peter Homann, Mitglied im Rheydter Citymanagement, machte in kurzen karierten Hosen und Flip-Flops einen sehr entspannten Eindruck. Von Anfang an organisiert der Optiker das Event zusammen mit Frank Pfennigs von der Werbeagentur Tacheles, der im Vorfeld mit Einträgen bei Facebook ständig für die Meisterschaft geworben hatte und den ganzen Tag schwitzend über dem Platz lief, um mit der Kamera Eindrücke festzuhalten. „Es macht super viel Spaß“, sagte er strahlend. „Sonst wäre das auch nicht so erfolgreich.“ Die Zuschauerzahl steigt von Jahr zu Jahr und wenn im nächsten Jahr nach Abschluss der Bauarbeiten der Marktplatz vor dem Rathaus wieder nutzbar ist, wird die Grillmeisterschaft bereits am Samstag beginnen. „Mit einer Biermeile“, sagt Pfennigs. „Nettetal macht inzwischen auch eine Grillmeisterschaft“, sagt Homann, stolz über den Nachahmungseffekt.
Mit viel Prunk präsentiert die Rheydter Prinzengarde ihre Grillkreationen
Stress mit dem Geschmackstest und dem Senf dazu
Für die Jury war es schmackhaft und sättigend. Erstaunlich, welch unterschiedlichen Geschmackserlebnisse aus dem jeweils gleichen Warenkorb (gestiftet von Real) unter dem Motto „Improvisation“ gezaubert wurden, den die Teams erst am Samstag ausgehändigt bekamen. Daraus mussten sie Vorspeise, Hauptspeise, Nachspeise und ein „Freestyle-Gericht“ zubereiten. Beim ersten Gericht (Mediterran-rheinische Schweinerouladen) des ersten Teams – der Rheydter Prinzengarde war ich als Jurymitglieder noch geneigt, den Teller leer zu essen. Aber die Damen vom Organisation-Team nahmen mir den Teller ab, sobald mein Senf dazu über Mikro über den Platz schallte. Es ging weiter zum nächsten Gericht der nächsten Gruppe. Schließlich sollten sich die Zuschauer nicht langweilen.
Würste und Tausendfüßler unter einer Käseglocke
Ich habe folglich ganz geschickt als letzte meinen Kommentar abgegeben und so die Zeitspanne verlängert, in der ich mir das Gebotene wenigstens ansatzweise auf der Zunge zergehen lassen konnte. Zum Ende der Präsentation hin war ich trotz der winzig kleinen Häppchen ziemlich satt. Der Obdachlose, der sich dicht vor der Bühne eingefunden hatte, schaute neidisch auf das, was wir zurück gehen ließen. Und dann kam das Team Coca Cola mit einer silbernen Käseglocke über jedem der vier Teller, die wie von einer Zauberfee gelüftet wurde. Was zum Vorschein kam ließ den Gedanken an „Grottenolm“ durch mein Hirn blitzen. Eine Bratwurst wurde mit Beinen und Schwanz aus Paprikastreifen zum Tausendfüßler verwandelt. Dazu Augen aus Mashmellows . . . und ich mag doch keine Würste!!!! Aber immer noch besser als ein echter Tausendfüßler . . .
Die Überraschung war geglückt – ich mag keine Wurst
Ehrgeiz treibt zu kulinarischen Leistungen
Für die sieben Teams war es durchaus ernst. Nicht umsonst schöpfte die Rheydter Prinzengarde bei ihrem gewohnt spektakulären Auftritten aus dem Vollen ihrer Möglichkeiten: Ein Dudelsackpfeifer kündigte ihren Auftritt an, Cheerleader begleiteten sie, die Servierenden zogen im Bauarbeiter Outfit auf und bugsierten die Speisen mit einer Maurerkelle auf die Teller der Juroren. Schließlich galt es, den Vorjahrestitel zu verteidigen, was Ihnen knapp gelang. Dicht gefolgt von den Guru Girls, die sich nach Bekanntgabe der Gewinner mit echter Erleichterung jubelnd in den Armen lagen. „Wir haben lange genug dafür gekämpft“, sagten sie ernst.
Preise: Der dritte Preis ging an das Team der Sparkasse, den Sonderpreis für das Team mit dem höchsten Fun-Factor bekamen die Grillteufel, die sich eigens für die Meisterschaften Teufelskostüme besorgt hatten.