Reihum/ Reihum bereiten ein bis zwei Mitglieder der Wanderschwalben die nächste Tour vor. Susanne Leese-Bartram entschied sich für die Bislicher Insel bei Xanten und erkundete sie Anfang Oktober zusammen mit Susanne Böhling.
Von Susanne Leese-Bartram
Ein Blick aus dem Fenster am Morgen ließ die Stimmung gegen Null sinken. Nach langer Trockenheit regnete es ausgerechnet heute in Strömen. „Konnte es nicht heute trocken bleiben, wo wir die zwei Susannen, die Wanderung um die Bislicher Insel bei Xanten machen wollten?“ dachte ich mir. „Und nun der Regen!“ Aber man kann nur schlecht angezogen sein – schlechtes Wetter gibt es nicht. Also sind wir mit dem Auto bis zum Restaurant Zur Rheinfähre gefahren, haben dort geparkt und …. Der Regen hörte auf! Die Sonne schaute zwischen dunklen und hellen Wolken hervor. Super Wanderwetter!
Zuerst ging es Richtung Biologische Station, die eine wunderbare Ausstellung zum Thema Bislicher Insel haben, aber: „Montag Ruhetag“ lesen wir auf der Tür. Da macht es auch keinen Unterschied, dass dieser Montag ein Feiertag ist, der Tag der Deutschen Einheit.
Niederrhein in seiner schönsten Form
Schnell wurde uns klar, dass wir die Bislicher Insel nicht wie geplant umwandern können. Das wären mehr als 15 Kilometer geworden, zum größten Teil über Asphalt. Also beschlossen wir, erst einmal in die Natur einzutauchen und die Bislicher Insel zu erkunden.
Auf Wegen ging es von einer Beobachtungshütte zur nächsten. Immer wieder wurden wir von neuen Ausblicken überrascht, die uns die von der Natur geschaffenen Lebensräume boten.
Wann kommen die Gänse?
„Wenn wir Ende Oktober hierher kommen, können wir vielleicht schon Wildgänse beobachten“, sage ich zu Susanne B. 20.000 bis 30.000 arktische Wildgänse überwintern hier. Aber auch seltene und vom Aussterben bedrohte Arten.
Die größte Kormoran-Kolonie Nordrhein-Westfalens
Von dem nördlichen Aussichtspunkt aus weise ich sie auf die kahlen Bäume hin, deren Äste weiß schimmern. „Hier ist die größte Kormoran-Kolonie Nordrhein-Westfalens“, sage ich. Auf einem anderen kahlen Ast, weiter unten am Wasser sitzt ein Graureiher.
Störche sehen wir leider nicht mehr. Sie sind wohl schon auf dem Weg nach Afrika. Seit dem Jahre 2000 wurden immer wieder einzelne Störche gesichtet, drei Bruthilfeplätze wurden errichtet. Seit 2005 brüten Jahr für Jahr bis zu 3 Storchenpaare auf der Insel, weitere Störche nisten in der Umgebung. Vor dem Herbstflug sammeln sich manchmal bis zu 20 Störche auf den Inselwiesen. (Quelle Wikipedia)
Auch die Biber zeigen sich nicht. Dafür jede Menge Wasservögel, die wir hätten besser erkennen und bestimmen können, wenn wir denn ein Fernglas dabei gehabt hätten. Das lag Zuhause im Wohnzimmerschrank.
Mit der Fähre auf die rechte Rheinseite
Nach der Exkursion ins Naturschutzgebiet wanderten wir zurück und setzen mit der Fähre auf die andere Rheinseite über. Wie immer stellte sich schon bei so einer kurzen Fahrt über den Strom ein Gefühl „wie Urlaub“ ein. Die Sonne schien warm und wir setzten uns am Ufer auf große Steine um Rast zu machen. Anschließend konnten wir uns kaum aufraffen, um eine weitere Runde über den Deich und anschließend am Rheinufer zurück zur Fähre zu wandern.
Zwischendurch habe ich flache Steine über das Wasser hüpfen lassen, wir haben Angler beobachtet, Schiffe und Segelboote an uns vorbei ziehen lassen. Wie schön entspannend! Zurück auf der „richtigen“ Rheinseite fuhren wir gut gelaunt und angenehm müde wieder nach Hause. Jetzt freuen wir uns auf die Wanderung mit der ganzen Gruppe.
Was ist die Bislicher Insel und wie ist sie entstanden?
Vielleicht habt Ihr Lust, Euch schon mal im Vorfeld bei Wikipedia über die Bislicher Insel zu erkundigen. Gerne erzähle ich Euch mehr, wenn wir gemeinsam unterwegs sind.