Ein tolles Wochenende bei und mit tollen Menschen: Jutta und Peter Toschke aus BArsbek bei kiel kennengelernt – wegen des Terriers – sympathisch befunden um ihrer selbst Willen.
Der Weg ans Ziel für einen Menschen mit Hang zum Nervenkitzel
Es schien so einfach: Krefeld – Duisburg, Duisburg – Hannover, Hannover – Hamburg, Hamburg – Kiel. Umsteigezeiten relativ entspannt. Und von der Meldung “Teilstreckenticket” habe ich mich nicht irritieren lassen. Kaum saß ich jedoch im Flixtrain FLX nach Hannover, habe ich es kapiert. “Mein Platz ist besetzt”, beklagte sich eine andere Mitfahrerin beim Schaffner. Und ich hakte sofort ein: “Steht hier ja auch nirgendwo dran, welche Plätze besetzt sind.” Ich hatte nämlich nicht reserviert, das war mir bewusst. Der Schaffner hatte das alles mitbekommen, sah mich hinter seiner süßen runden Brille mit Kulleraugen an und sagte: “Hier hat jeder Fahrgast eine Reservierung.” Pause. Zweimal klimperte er mit seinen herrlich dunklen nach oben geschwungenen Wimpern. “Haben Sie etwa kein Ticket?” Ich zeigte ihm meines – und tatsächlich! Ich hatte für diesen Teil der Strecke nicht bezahlt. Okay, jetzt war mir das mit dem Teilstreckenticket klar. Und ich begann zu schwitzen.
Wird erhöhtes Beförderungsentgelt fällig?
Fieberhaft versuchte ich per Google herauszufinden, ob man im Flixtrain ein Ticket nachbuchen kann …. “besser Du meldest Dich sofort beim Schaffner …” stand es da, denn würde ich erwischt, wäre sofort ein “erhöhtes Beförderungsentgelt” fällig. Na in diese Falle war ich wenigstens nicht getappt. Er wusste bescheid. Aber auf einen niedrigen Preis, wie er die Reise mit Flixtrain sonst so attraktiv macht, dürfe ich nicht mehr hoffen. So checkte ich mein Bargeld, meine diversen Karten und harrte des Schaffners …
Eine freundliche junge Frau lenkt mich ab
Zwischenzeitlich hatte sich eine junge Frau neben mich gesetzt, die regulär gebucht hatte. Mit der entspann sich eine anregende Unterhaltung, die mich wunderbar ablenkte. Einmal passierte er unsere Plätze, ein zweites Mal. Beim dritten Mal kontrollierte er und sagte: “Gleich komme ich zum Kassieren.” Wir passierten Hamm, wir passierten Bielefeldt. “Ich glaube, der kommt nicht mehr”, sagte die junge Frau.
Ein freundlicher junger Mann ist gnädig
Beim Aussteigen raunte er mir zu, dass ich beim nächsten Mal bitte bezahlen solle. Völlig demütig sah ich ihn an, nickte, sagte “ja” und bedankte mich auf meine Art: Ich schüttelte ihm zum Abschied die Hand. So wechselte ein Zehner unauffällig den Besitzer.
Ab Kiel geht es entspannt mit norddeutscher Gelassenheit
Der Rest der Fahrt lief problemlos, ich kam pünktlich in Kiel an und wurde pünktlich von Peter abgeholt.
Abends fuhren wir an den Ostseestrand, Jutta und ich gingen eine Runde schwimmen und am anderen Morgen fand ich eine wunderschöne Collage in ihrem Status.
© Susanne Böhling
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