Der erste Tag – Hund Theo macht Eindruck


Die Nacht verlief ohne Zwischenfälle. Am Abend hatte ich Theo eine Scheibe Fleischwurst in Aussicht gestellt, wenn er sich in die Transportbox begeben würde. Ein unschlagbares Argument, wie ich erfreut beobachtete. Morgens machten wir unsere erste Runde – ereignis- und ergebnislos. Er machte nichts. Weder legte er sich mit anderen Hunden an (es waren aber auch wenige unterwegs) noch hob er bei jeder Laterne sein Bein, an einen Haufen auf den nahegelegenen Grasstreifen war nicht zu denken. Also wieder nach oben. Insgesamt bin ich an dem Tag mit die die 72 Stufen sechsmal hoch und runter gestiegen, ich wollte ja unbedingt vermeiden, dass er sich bei dem Stress der Umstellung in meiner Wohnung entleert.

Gut zureden hilft – auch wenn er mich nicht versteht

Bei diesen vielen Gänge lernten wir uns natürlich besser kennen. Die Menschenmassen in der Fußgängerzone schien er gar nicht wahrzunehmen, völlig unbeeindruckt trabte er an locker durchhängender Leine munter wedelnd durch die Menge. Artgenossen stressten ihn nur zu Anfang, er zog bellend in ihre Richtung. Dann führte ich ihn so, dass ich zwischen ihm und dem anderen Hund ging und redete ihm gut zu: „Theo, Du musst Dich nicht aufregen, der tut Dir nichts, ich beschütze Dich.“ Ich glaube ja nicht, dass er es verstanden hat, aber gewirkt hat es trotzdem.

Zug fährt der Hund völlig selbstverständlich

Abends wollte ich Freundin Birgit besuchen, Theo durfte mit. Dafür musste ich den Zug Richtung Duisburg nehmen, Gleis 2 oder 3. Auch hier begleitete mich Theo ohne Widerrede und stieg in den Zug, als hätte er sein Leben lang kein anderes Fortbewegungsmittel genutzt.

Theo macht sich im Zug breit Foto: © Susanne Böhling
Ganz entspannt: Theo macht sich im Zug breit Foto: © Susanne Böhling

Als Birgit in die Küche ging um unser Abendessen zuzubereiten, wollte er ihr gerne folgen. Ein scharfes „nein“ aus meinem Mund reichte, um ihn auf der Schwelle halt machen zu lassen. Ups – so gut hört der Hund schon auf mich. Wir waren erstaunt. Nach ein paarmal „nein“ blieb er die nächsten Male von selbst auf der Schwelle stehen. Um anschließend wieder ein paar Ermahnungen zu brauchen. Aber bei Birgit und ihrem Mann Gerd machte er sich mit seiner sanften freundlichen Art sofort beliebt.

Auch als Gast bei Birgit und Gerd macht Theo eine gute Figur. Foto: © Susanne Böhling
Auch als Gast bei Birgit und Gerd macht Theo eine gute Figur. Foto: © Susanne Böhling

Busfahren – wo ist das Problem?

Nur auf dem Rückweg nach Hause, als er mit mir in den Bus steigen sollte, wollte er nicht so groß. Das lag wahrscheinlich an der hohen Schwelle. Ich glaube, Theo hatte da schon reichlich Muskelkater.