Als stolze Besitzerin eines Messers aus Bernhard Schedalkes
Werkstatt freue mich auf eine Ausstellung seiner Kunst am
Wochenende in Oedt
Auf einem Weihnachtsmarkt bin ich über die Messer
von Bernhard Schedalke gespolpert und konnte anschließend,
im Januar 2012 eine Geschichte über ihn machen.
Hier ein Auszug aus dem Zeitungsartikel
Gelegenheit macht Messer
Es war die Gelegenheit, die Bernhard Schedalke zum Messermachen brachte. Im früheren Betrieb des gelernten Werkzeugmachers machten sich die Mitarbeiter aus den abgebrochenen Maschinensägeblättern Teppichmesser. „Die meisten haben nur die Spitze geschliffen. Meine sahen damals schon anders aus”, sagt der Mann, der es bis heute ablehnt, Dinge nur nach ihrem Zweck zu beurteilen und Schönheit zu einem ebenbürtigem Kriterium erhebt. Wobei die Schneidfähigkeit nie verloren geht. Stets trägt er ein kleines Taschenmesser aus seiner Produktion bei sich. „Da kann ich mir im Steakhaus schon mal selbst helfen, wenn die Messer dort stumpf sind.“
Teures Material und geduldige Handarbeit
Irgendwann kaufte er sich Stahl für zwei Messer. „Der kostete damals neun bis zehn Mark pro Zentimeter”, sagt er über den Materialaufwand. Als Werkstatt diente ihm eine Ecke in der Küche der Familie. Dort stand das erste Schleifrad, mit dem er den vier Millimeter dicken Stahlbändern maschinell einen Hohlschliff verpasste. Der Rest war großenteils Handarbeit. Mit feinen Feilen löste er die gewünschte Form aus dem Stahl.
handwerkliche und ästhetische Qualität
Doch bereits die ersten Teile zeichnete eine hohe handwerkliche und ästhetische Qualität aus. „Auf der ersten Ausstellung 1984 traf ich direkt meinen ersten Sammler“, erinnert er sich. Der bot ihm einen Betrag, der Schedalkes Vorstellungsvermögen zunächst übertraf und machte ihn mit den in der Szene üblichen Preisen bekannt. Der St. Töniser etablierte sich schnell, Fachzeitschriften, auch in Norwegen und Frankreich würdigten bald seine Kunst.
„Was ich eingenommen habe, habe ich in teure Materialien investiert“, erzählt er über seine Entwicklung. Schwarzes Ebenholz, Grenadill, verwendet er genauso wie Elfenbein, 10000 Jahre alte Mammutzähne oder Tierknochen. „Der Mammutzahn kostete eine D-Mark pro Gramm, die Tierknochen finden wir zufällig“, sagt er. So hat er aus den Stahlresten aus der Herstellung eines großen Messers und einem Mäusezahn als Griff ein Minimesser gemacht, das sich Messebesucher an seinem Stand mit der Lupe ansehen können.
Das erste messer war direkt ein voller erfolg
Das Messer, das er seinem ersten Sammler verkaufte, hat er nach dessen Tod wieder zurück bekommen. Eine breite Schneide, ein Griff aus Grenadill, darin eingelassen Perlmutt und Silber, von antiker Strenge und Schönheit.
So stellt man sich das Messer vor, mit dem Julius Cäsar ermordet wurde.
Heute ist es unverkäuflich. „Wenn ich nicht Messermacher wäre, wäre ich sicherlich Sammler“, sagt er über die Faszination, die die an sich schlichten Schneidwerkzeuge auf ihn ausüben, denen er die Magie von Kultgegenständen verleiht.
Diesmal mit in der Ausstellung D i e t e r K a m i n s k i, Shrimshaw- Künstler