Segeln mit Thomas Rahn: Panormitis – Halki

Die Klosteranlage Panormitis auf Symi

Am zweiten Tag geht es nach Panormitis auf Symi. Der Hafen wird dominiert von einer Klosteranlage. Tagsüber besuchen angeblich Ausflugsboote die Bucht, als wir hier ankern ist es ruhig und idyllisch. Thomas Rahn fährt uns mit dem Dingi an Land und erleben bei Bier und Retsina, wie Portugal Fußball-Europameister wird. Am anderen Tag bekomme ich Gelegenheit die Klosterkirche anzusehen. Auch wenn ich mich nicht eingelesen habe, erkenne ich an den ikonographischen Malereien, dass sie dem Erzengel Michael geweiht ist. Dem Fürsten des Lichts, der das Tor des Paradies hütet und Adam und Eva daraus vertreibt – nachdem sie vom Baum der Erkenntnis gegessen haben.

Kloster Panormitis, entdeckt beim Segeln mit Thomas Rahn

Der Turm der Klosterkirche beherrscht die Bucht von Panormitis auf Symi © Susanne Böhling

 

Bilder vom Erzengel Michael

Votivbilder des Erzengel Michael auf Symi

Thomas Rahn segelt mit uns nach Halki

Am dritten Tag geht es nach Halki, im West- Süd-West von Rhodos gelegen. Von Steg aus springen wir wieder ins Meer, Susanna mit einem Delphin-Kopfsprung, der rückwärts gemacht wird und bei ihr wunderbar anmutig aussieht. Auffällig, dass die Häuser nicht wie sonst in der Ägäis weiß getüncht sind. Sie sind farbig und auch anders gebaut. Susanna erklärt das mit eine italienischen Epoche der Insel. Sie hat hier schon einmal ein paar Tage Urlaub gemacht und entsprechendes herausgefunden.

Sonne pur beim Segeln mit Thomas Rahn

Wir segeln von Symi nach Halki © Susanne Böhling

Fisch und Suma in Valantis Restaurant

Abends essen wir in Valantis Restaurant, in dem Themelia die Fische serviert, die ihr Mann Valantis grillt. Ich nehme Red Sniper, der mir ausgezeichnet schmeckt. Später, als die übrigen Gäste sich verabschiedet haben und es ruhiger wird, setzen sie sich zu ihrem Freund Thomas Rahn in die Runde. Wir trinken Suma, eine Art Trester, hier von besonderer Qualität. Den halben Liter, den sie mir in einer Wasserflasche abgefüllt schenken, hüte ich wie meinen Augapfel.

Die Sonnenbrille fehlt

Am nächsten Morgen verlassen uns Susanna und Julia, eine weitere Mitseglerin aus Wien. Sie nehmen die Fähre nach Rhodos, wo Susanna den Flieger nach Deutschland nehmen will und Julia ihre Familie erwartet.

Ich bemerke, dass ich es zwar geschafft habe, an den Suma zu denken, aber meine Sonnenbrille vergessen habe. Doch das Restaurant ist noch nicht auf und so muss ich ohne Sonnenbrille Richtung Kalymnos segeln.

Segeln mit Thomas Rahn: Rhodos – Buzokkale

Mit Thomas Rahn zu segeln ist ein besonderes Erlebnis. Der Hamburger mit dem bayrischen Klang in der Stimme hat sich dem Meer und dem Wind verschrieben und beschert auch Landratten auf seiner Yacht Asterias unvergessliche Erlebnisse. Ich war eine Woche lang dabei zwischen den griechischen Inseln rund um Rhodos. Jeden Tag bin ich im Meer geschwommen, habe lecker gegessen, neue Plätze und herzliche Menschen kennengelernt.

Von Susanne Böhling

Lange hält es Thomas Rahn nicht auf Rhodos. Zuviel Krach, zuviel Menschen, zuviel Auspuffgase. Nur noch schnell die Vorräte auffüllen und dann legen wir auch schon ab, Kurs Nord, Richtung türkische Küste. Nach 10 Seemeilen fahren wir in die tiefe Bucht von Buzokkale, vorbei an den imposanten Resten einer alten Burg – “buzokkale” heißt „kaputte Burg“.

Thomas Rahn kennt schöne Buchten

Von hier aus starteten die Türken die Belagerung von Rhodos. Heute ist hier alles friedlich. Die drei Tavernen sind nur mit dem Boot zu erreichen, es gibt keine Straße hierhin. Die Stromversorgung erfolgt über Solar.

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Am Steg vor dem Bozokalle Sailors House liegen nur zwei weitere Schiffe. Ein dunkel gebräunter Mann mit leuchtend blauen Augen hilft uns beim Anlegen, er verkauft Kelims und anderes Kunsthandwerk und beklagt den Rückgang der Besucherzahlen. Auch Susanna, die Thomas schon öfter in diese Bucht begleitet hat, weiß, dass hier in guten Zeiten 10 Boote über Nacht anlegten. In dem rustikal wirkenden Restaurant haben wir die weitläufige Terrasse für uns und werden wir mit leckeren Vorspeisen, Fisch und feinen Octopussies bewirtet. Ein angenehmes Lüftchen macht die Hitze erträglich. Nachts entfaltet sich ein grandioser Sternenhimmel über uns. Morgens werden wir von dem Geschrei eines Esels geweckt.

Segeln Rhodos – Das Finale

Fangen wir bei den Geschichten zu “Segeln um Rhodos mit Thomas Rahn” vom 9. bis 16. Juli mal am Ende an.

Thomas Rahn

Statt nach Rhodos zu segeln, mussten wir in Nisiros bleiben. © Foto: Susanne Böhling

Von Susanne Böhling

Hektik am Ende eines „chilligen“ Urlaubs

Man könnte sich ja etwas darauf einbilden: „Frau Böhling, möchten Sie etwas trinken“, fragt mich die Stewardess auf dem Rückflug von Rhodos nach Düsseldorf und das erschreckt mich wirklich. Anderen Fluggästen schaut sie nicht mal in die Augen, dass sie ihren Namen kennt ist völlig ausgeschlossen. Was andere für ein Privileg halten würden, ist mir zutiefst peinlich. Auch wenn ich gar nichts dafür kann, dass alles so gekommen ist.

Heinz ist krank und ich kann ihm nicht helfen

„Schuld“ ist Heinz (Name von der Redaktion geändert). Als ich Freitagmorgen in Pali auf Nisiros aufwachte, lag er auf dem Deck der Asterias. Völlig fertig, bleich um die Nase, beziehungsweise grün im Gesicht. Die ganze Nacht habe er sich übergeben, zum Schluss nur noch Galle gespuckt. Ich kochte schwarzen Tee und drängte ihm ein Stück trockenes Brot auf, aber auch das konnte er nicht bei sich behalten. Aber mehr konnte ich jedoch nicht für ihn tun.

Entspannen beim Segeln um Rhodos

Da ich in den vergangenen Tagen gelernt hatte, alles etwas langsamer angehen zu lassen, lehnte ich mich zurück. Ich wusste, Captain Thomas Rahn würde schon das richtige machen, mit seiner langjährigen Erfahrung. Die restliche Crew hatte mich außerdem die Kunst des Hard-Core-Chillens gelehrt. Anfangs ging das gar nicht gut. Wenn einer von ihnen sagte: „Ich koche jetzt gleich was“, freute sich mein Magen und der Speichelfluss setzte ein. Bis es dann Essen gab, war mir der Hunger vergangen. Damit kam ich zu Anfang nicht gut klar, später genoss ich, dass es mich umgekehrt ebenfalls von Pflichten entband, dass ich ebenfalls überall so lange verweilen durfte, wie ich wollte ohne dass jemand sauer auf mich sein würde. Das entspannte doch enorm!

Das Ablegen verzögert sich

Leider wurde Heinz Zustand nicht besser und anstatt dass wir nach Rhodos segeln konnten, musste er den Arzt aufsuchen, bekam nach der Auswertung des Blutbildes Antibiotikum, wurde an den Tropf gelegt und musste eine ganze Weile in Mandraki bleiben, bevor ihm die Mediziner bescheinigen konnten, dass er transportfähig sei.

Später Aufbruch zum Flughafen

So konnte ich mich erst Samstag kurz nach Mittag auf den Weg zum Flughafen machen – mein Flieger ging um 13.40 Uhr. Ich hatte zuvor Online eingecheckt, reiste nur mit Handgepäck, also soooo früh musste ich nicht da sein. Vom Hafen aus wusste ich die ungefähre Richtung zum Busbahnhof. Vor der ersten Abzweigung fragte einen Mann, der vor einem Restaurant die Gäste animieren sollte. Der wies mir einen Weg – leider den Falschen! Ich irrte herum, die Zeit wurde knapp, ich entschied mich fürs Taxi. Aber dafür brauchte ich noch Geld. Der erste Automat nahm meine Karte nicht, der zweite befand sich in einem Bankgebäude, das mir Samstagmittag seine Tür nicht öffnete. Ich geriet in Panik.

Ankunft zehn Minuten vor dem Abheben

Endlich, um 13.30 Uhr traf ich am Flughafen ein und fragte mit rasend schnell schlagendem Herzen nach dem Gate für den Abflug nach Düsseldorf. „Da lang, aber rennen Sie“, sagte mir der Mitarbeiter. Außer Atem stand ich an der Sicherheitskontrolle, doch der Mann, der die Bilder im Scanner kontrollierte, ließ mich die Tasche öffnen, durchwühlte meine schmutzige Wäsche. Wieder erklärte ich meine Verspätung mit der kranken Person an Bord, endlich ließ er mich weiter.

Thermoskanne - Auch beim Segeln immer dabei

Der Scanner am Flughafen erkennt eine verdächtige Form in der Tasche mit schmutziger Wäsche. © Foto: Susanne Böhling

13.40 Uhr stand ich an Gate 10 – das längst geschlossen war. Durch die Scheibe sah ich an der Maschine jedoch noch die Gangway stehen, ich rüttelte an der Tür, die übrigen, auf die nächste Maschine Wartenden, wiesen mich an Gate 9. Dort nahm man sich meiner an. Prüfte meinen Ausweis, checkte die Passagierliste, fand mich, bestellte mir den Bus und ließ mich durch die Tür ins Freie. Dort beruhigte sich mein Atem allmählich wieder und auch der Puls wurde langsamer. 13.50 Uhr saß ich klitschnass geschwitzt im Flieger und vertiefte mich zur endgültigen Beruhigung die Zeitung, die ich mir bereits für den Hinflug gekauft hatte.

Wer kennt alles meinen Namen?

Als die Stewardess mit dem Getränkewagen an meinen Platz kam und fragte: „Frau Böhling, möchten Sie etwas trinken?“ erschreckte sie mich damit wirklich furchtbar. Es war mir soooo peinlich. Obwohl ich nichts dafür konnte. Denn ich hätte sehr gern auch den Weg zum Flieger genauso entspannt verbracht wie den übrigen Urlaub. Gut, dass ich nicht weiß, wie oft man mich zum Boarding ausgerufen hat. Sonst hätte ich Angst, dass auch alle anderen Menschen im Flieger meinen Namen wissen und mich bei womöglich unpassender Gelegenheit wiedererkennen.

P.S. Zuhause fiel mir ein, was den Mitarbeiter an der Sicherheitskontrolle so irritiert haben könnte: In meinem Handgepäck lag meine Thermoskanne aus Metall, die durch den Scanner hindurch schon eine verdächtige Form haben kann.

Thomas Rahn

Ganz harmlos, die Thermoskanne in der Reisetasche. © Foto: Susanne Böhling