Der Weg zum Niederrhein
Dies ist die Geschichte gegenseitiger Inspiration und der Zusammenarbeit von Künstlern unterschiedlicher Sparten zugunsten einer besonderen – unspektakulären – Landschaft: Des Niederrheins.
Jeder kennt ihn aus den Wetternachrichten im Fernsehen. Kaum jemand war hier und noch weniger Menschen fühlen sich vom Niederrhein angezogen. Dabei lieben ihn seine Bewohner. Aber sie machen nicht viel Aufhebens darum. Da ich selbst seit 35 Jahren Wahl-Niederrheinerin bin, kann ich mir eine Liebeserklärung erlauben. Die – der Landschaft entsprechend – ungewöhnlich ausfällt. “Sperrig, spröde”, wie ein Rezensent urteilte.
Im Jahr 2012 fand die Geschichte vom Niederrhein in 80 Grautönen ihren einstweiligen Höhepunkt: Gemeinsam mit dem Bildenden Künstler Christoph Sattler veröffentlichte ich ein Buch. Auch die Präsentation im Rathaus St. Tönis mit dem Jazzpianisten Ron Cherian verdient in diesem Zusammenhang Erwähnung. Nun wünsche ich mir eine Fortsetzung. Denn das Statement zugunsten des Niederrheins kann meiner Meinung nach ruhig noch weitere Kreise ziehen.
Aber der Reihe nach …
Wege aus dem Nebel – der Niederrhein in 80 Grautönen
Diese Überschrift gab ich einem Text, den ich im Jahr 2002 verfasste, sozusagen vor meiner offiziellen Karriere als Schreiberin. Damals wohnte ich auf einem kleinen Hof zwischen Kempen, Oedt und Vorst.
In 26 kleinen Texten schrieb ich auf, was ich im Juni und Juli 2002 beim Fahrradfahren am Niederrhein gesehen hatte. In einem streng eingegrenzten und benannte Zeitraum. Das entsprach meinem naturwissenschaftlich-technisch geprägten Verständnis von Beobachtungen.
Qualität vor Quantität
Allerdings kommt in dem Text ganz unwissenschaftlich zum Ausdruck, welche Gefühle diese Beobachtungen in meinem Herzen ausgelösten. Irgendwann habe ich entschieden, dass die Gefühle wichtiger sind als die Zahlen. Schließlich geht es nicht um eine Bilanz. Oder vielleicht doch? Jedenfalls keine, die ich für das Finanzamt oder die Bank brauche.
Mir wurde klar, dass ich in der vermeintlichen Eintönigkeit des Niederrheins eine wunderbare Vielfalt entdeckt habe. Diese Fähigkeit empfinde ich als Reichtum. Ein Schatz, den ich mir hart erarbeitet habe und für den ich keine Steuern zahlen muss!!!
Wege aus dem Nebel – eine Geschichte gegenseitiger Inspirationen
Den Anstoß zu dem Text kam von einer damalige Nachbarin, Koschka Becker.
“Inspiration ist alles!” – Koschka Becker